IVF Geschichte

Der Kinderwunsch ist ein basales Verlangen der menschlichen Paare. So finden wir diese Problematik in heiligen Büchern aller großen Zivilisationen. Und nicht nur da, auch Märchen widmen sich oft diesem Thema. Sie finden es in Rapunzel, im Grimmschen Dornröschen, im Däumlichen von Hans Christian Andersen- um nur die bekanntesten Beispiele zu nennen.

So ist es auch verständlich, dass die Medizin dem großen menschlichen Verlangen entgegen kam, sobald es technisch möglich wurde.

Zunächst musste die Methode bei Säugetieren ausprobiert werden. Bereits im 19. Jh. machte Samuel Leopold Schenk versuche mit der extrakorporalen Befruchtung der Kanincheneizellen. Der Weg der Forschung der künstlichen Befruchtung war natürlich nicht einfach. Einerseits gab es beträchtliche technische Probleme, andererseits blieb lange Zeit für die Mehrheit der westlichen Gesellschaft eine künstliche Befruchtung ein großes Tabu.

Ein kontroverser Pionier der künstlichen Befruchtung, bleibt der Londoner Arzt Bertold P. Wiesner (1901-1972). In seiner Privatklinik half er zwischen 1940-1960 etlichen Frauen aus besseren Kreisen ihren Kinderwunsch erfüllen. Da es damals wenig Samenspender gab, musste Dr. Wiesner das Sperma oftmals selbst beisteuern. So wird er heute von den Sensationsfans für den kinderreichsten Mann aller Zeiten gehalten (rund 600 Nachkommen).

Bei Dr. Wiesner könnte aber noch nicht über IVF gesprochen werden. Denn das erste „Retortenbaby“ namens Louise Joy Brown kam erst 1978 auf die Welt.

Heutzutage hilft die IVF-Methode jährlich ca. 200 000 kinderlosen Paaren weltweit ihren Kinderwunsch erfüllen.

2010 wurde der Entdecker der IVF-Methode, Robert Edwards mit dem Nobelpreis geehrt.